Mit dem Tuk-Tuk zum Hauptbahnhof um Tickets zu kaufen...
Unsere erste Tuk-Tuk Fahrt in Bangkok endete in einem Fashion Shop. Ein günstiges aber recht gutes Hotel in der Khao San Road war gefunden. Nachdem wir das Zimmer bezogen, das Gepäck abgestellt und uns ein wenig orientiert hatten, wollten wir mit einem Tuk-Tuk zum Hauptbahnhof um Bahntickets in Richtung Süden für den 12.04.2000 zu kaufen. Das Wetter war mega schwül und es hingen dicke Wolken am Himmel, die sehr nach Regen aussahen. Wir gingen aus dem Hotel auf die Khao San Road und dann Richtung Westen zur Chakrabongse Road, wo gleich ganz viele Tuk-Tuk Fahrer ihre Dienste anboten. Wir suchten uns einen, der einigermaßen vertrauensürdig aussah und erklärten ihm, wo wir hin wollten. Der Tuk-Tuk Fahrer wollte uns dann für 20 Bath (heute ca. 2 €) zum Hauptbahnhof fahren und zwischendurch noch an einigen Tempeln halten, die wir uns dann angucken können. Etwas komisch war uns schon dabei, da der Preis doch ziemlich günstig war aber da wir auch keinerlei Erfahrungen hatten, außer Tips aus einem Reiseführer, entschlossen wir uns das Angebot anzunehmen.Wir stiegen in das Tuk-Tuk und der Fahrer brauste in einem unbeschreiblichen Tempo los. Ganz entschlossen kurvte er mal links, dann wieder recht, noch mal rechts, wieder links usw. wobei es in der Zwischenzeit auch heftig anfing zu Regnen, sozusagen "eimerweise". Da dies Fortbewegungsmittel an den Seiten und Hinten offen war, wurden wir immer nasser. Während der Tuk-Tuk Fahrer uns nun durch das nasse Bangkok kurvte versuchte er, mit seinem gebrochenen Englisch, uns irgendwas mitzuteilen. Wir verstanden etwas von Fashion, Gasoline, Coin, das er Tanken muss und er dafür Geld bräuchte. Dann verstanden wir... er wollte, dass wir in einem Fashion Shop etwa 10 Min. bleiben und uns besabbeln lassen etwas zu kaufen, damit er seine Provision bekommt und Tanken kann. Nach längerem hin und her erklärten wir uns dann letztendlich dazu bereit, aber betonten noch mal, dass wir nichts kaufen und nicht länger als 10 Min. dort bleiben. Was hatte wir auch für eine Wahl mitten im irgendwo in Bangkok.
Es donnerte und blitzte und der Regen war echt mega heftig, Tropfen fast so groß wie Haselnüsse. In Hamburg hätten diese Regenmengen eine Katastrophe ausgelöst. Keller wären vollgelaufen, Straßen würden zu reißenden Bächen, Tunnelfahrten wären nur noch mit dem U-Boot möglich usw. Nach einer gefühlten viertel Stunde Tuk-Tuk Fahrt quer durch Bangkok, erreichten wir den Faschion Shop. Das kurze Stück vom Tuk-Tuk in den Laden reichte, um uns noch ein wenig triefender aussehen zu lassen. Wir betraten einen piekfeinen Laden, wo Anzug an Anzug hing und die Verkäufer aufpassen mussten nicht auf ihrem eigenen Schleim auzurutschen. In typischer Bangkok Touristenkleidung (T-Shirt, kurze Shorts und Urlaubslatschen an den Füßen), setzten wir uns nach Aufforderung auf einen Hocker und kamen uns reichlich deplaziert vor. Zumal wir durch die nassen Sachen bestimmt noch erbärmlicher aussahen als wir uns fühlten. Der Verkäufer fing an uns irgendwas von den Anzügen, den Kosten, der Qualität zu erzählen, wobei ich immer wieder betonte, dass wir keinen Anzug kaufen wollen, da die uns zu teuer sind. Nach ca. ca. 10 Min. gelang es mir auf unfreundliche Weise, dem Verkäufer zu klar zu machen, dass wir wirklich nichts kaufen wollen. Ein Anzug sollte so um die 1.500 $ kosten. Der Verkäufer und auch der Tuk-Tuk Fahrer zeigten uns dann auf die freundliche asiatische Art, dass wir dann gehen könnten, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Tuk-Tuk Fahrer wollte uns nicht mehr weiterfahren, da wir nichts gekauft haben. Als wir endlich wieder raus waren, goss es immer noch, wie aus Eimern. Wo sind wir? Wohin müssen wir gehen? Ahhh.... in einem kleinen Rucksack hatten wir zum Glück noch einen Stadtplan. Doch wenn man keinerlei Orientierung mehr hat, wo man sich befindet, ist es in dieser riesigen Stadt echt schwer. Wir gingen erst mal rechts die Straße lang. Der Regen hatte genauso schnell aufgehört, wie er begann und so waren wir zumindest in der Lage, den Stadtplan an der nächsten Kreuzung mit den Straßenamen abzugleichen. Trotz Plan gingen wir leider doch klitschnass in die falsche Richtung. Treifender Weise standen wir irgendwann an der Ecke Nakhon Sawan Rd / Phitsanulok Rd, als uns ein anderer Tuk-Tuk Fahrer ansprach. Für 200 Bath (heute ca. 10 €) wollte er uns zurück zur Khao San Road fahren. Da ich immer noch sauer war auf den vorherigen Tuk-Tuk Fahrer, machte ich diesem ziemlich unfreundlich darauf aufmerksam, dass wir nur ohne Umwege und Fashion Shops mitfahren. Wir konnten ihn noch auf 150 Bath (heute ca. 7,50 €) herunterhandeln und fuhren mit ihm zurück. Tatsächlich ohne Umwege und Zwischenstops. Im Nachhinein waren es nur lächerliche knappe 2 km, wenn wir gewusst hätten, wo wir lang müssen. Endlich hatte es auch aufgehört zu Regnen allerdings stand auf den Straßen das Wasser immer noch Zentimeter hoch. Wir waren froh wieder zurück in der Khao San Road zu sein.